Der Israel-Hamas-Krieg, der am 7. Oktober 2023 begann, hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in Israel und im Gazastreifen. Neben den zahlreichen Todesopfern und Verletzten sind insbesondere Frauen und Mädchen Opfer von sexueller Gewalt geworden. Laut Zeugenaussagen wurden sie nicht nur physisch gefoltert und getötet, sondern auch sexuell missbraucht. Die israelische Polizei hat mehr als 1.000 Aussagen und über 60.000 Videoclips gesammelt, die mit den Angriffen in Verbindung stehen und Berichte von Zeugen enthalten, die Vergewaltigungen beobachtet haben. Es ist jedoch unklar, ob Überlebende von Vergewaltigungen existieren, da es keine direkten Zeugenaussagen gibt.
Die israelische Polizei und andere Ermittlungsbehörden führen derzeit umfangreiche Untersuchungen durch, um die Fälle von sexueller Gewalt zu dokumentieren und mögliche Täter zu identifizieren. Es wird erwartet, dass diese Untersuchungen zu strafrechtlichen Verfolgungen führen können. Derzeit liegt der Schwerpunkt jedoch auf der Dokumentation der Verbrechen.
Die israelische Menschenrechtsanwältin Cochav Elkayam-Levy hat zusammen mit Kollegen eine zivile Kommission gegründet, um Beweise für die begangenen Gräueltaten zu sammeln. Sie äußerte ihre Besorgnis darüber, dass die Weltgesellschaft angesichts der Gewalt gegen israelische Frauen und Mädchen bereit ist, darüber hinwegzusehen. Elkayam-Levy betonte, dass die meisten vergewaltigten Frauen auch ermordet wurden und dass es wichtig ist, diese Verbrechen anzuerkennen und zu verurteilen.
Die humanitäre Krise im Gazastreifen
Der Israel-Hamas-Krieg hat zu einer schweren humanitären Krise im Gazastreifen geführt. Die israelische Armee hat ihre Kontrolle über den nördlichen Teil des Gazastreifens verstärkt, während die Hamas weiterhin Raketenangriffe auf Israel durchführt. Die Situation im Gazastreifen ist äußerst prekär, da die Wasser- und Abwassersysteme kurz vor dem Zusammenbruch stehen und die Krankenhäuser aufgrund des Mangels an Treibstoff mit Stromausfällen zu kämpfen haben. Dies hat zu Todesfällen von Patienten auf Intensivstationen und zur Einstellung von Operationen geführt.
Die Verhandlungsparteien arbeiten daran, eine Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln im Gazastreifen zu erreichen. In den letzten beiden Tagen wurden mindestens zwei Geiseln tot im Gazastreifen aufgefunden. Die Situation bleibt jedoch weiterhin angespannt, und es besteht die Sorge, dass eine Bodenoffensive im südlichen Teil des Gazastreifens bevorstehen könnte.
Die Rolle der internationalen Gemeinschaft
Die internationale Gemeinschaft hat unterschiedlich auf den Israel-Hamas-Konflikt reagiert. Einige Länder haben eine Untersuchung der möglichen Verbrechen in den palästinensischen Gebieten durch den Internationalen Strafgerichtshof (ICC) gefordert. Südafrika, Bangladesch, Bolivien, die Komoren und Dschibuti haben eine entsprechende Überweisung an den ICC eingereicht. Die Untersuchung soll klären, ob Verbrechen begangen wurden und ob Personen für diese Verbrechen strafrechtlich verfolgt werden sollten.
Darüber hinaus hat der Kronprinz von Bahrain, Salman bin Hamad Al Khalifa, sowohl die Angriffe vom 7. Oktober als auch die anschließende Vergeltung Israels verurteilt. Er betonte, dass die Freilassung der Geiseln eine Voraussetzung für eine Einstellung der Feindseligkeiten sei. Bahrain spricht sich gegen erzwungene Vertreibungen, die Wiederbesetzung oder die Verkleinerung des Gazastreifens aus. Gleichzeitig verurteilt das Land den Terrorismus, der von Gaza aus gegen die israelische Bevölkerung gerichtet ist.
Die Bedeutung der humanitären Hilfe
Angesichts der schweren humanitären Krise im Gazastreifen ist die internationale Hilfe von entscheidender Bedeutung. Die Vereinten Nationen haben die Dringlichkeit betont, Treibstoff für die Betreibung von Entsalzungsanlagen und Wasserpumpen bereitzustellen, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Derzeit trinken etwa 70% der Menschen im Gazastreifen salzhaltiges und kontaminiertes Wasser. Darüber hinaus sind viele Krankenhäuser aufgrund des Treibstoffmangels nicht in der Lage, grundlegende medizinische Versorgung zu gewährleisten.
Die teilweise Wiederherstellung von Internet- und Telefonverbindungen im Gazastreifen hat zu einer gewissen Erleichterung geführt. Die palästinensische Telekommunikationsgesellschaft PalTel hat mitgeteilt, dass dies auf die Bereitstellung einer begrenzten Menge Treibstoff durch die UNRWA zurückzuführen ist. Es ist jedoch weiterhin eine regelmäßige Versorgung mit Treibstoff erforderlich, um weitere Unterbrechungen zu vermeiden.
Fazit
Der Israel-Hamas-Krieg hat verheerende Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung in Israel und im Gazastreifen. Insbesondere Frauen und Mädchen sind Opfer von sexueller Gewalt geworden. Die internationale Gemeinschaft hat eine Untersuchung der möglichen Verbrechen gefordert, während humanitäre Hilfe dringend benötigt wird, um die Krise im Gazastreifen zu bewältigen. Es ist wichtig, dass die Weltgemeinschaft zusammenarbeitet, um eine friedliche Lösung für den Konflikt zu finden und die Leiden der betroffenen Menschen zu lindern.